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Mittwoch, 12. Dezember 2018

Das heiße Fußbad - Wasseranwendungen (1)

Das heiße Fußbad - Wasseranwendungen (1)

Das heiße Fußbad ist eine der nützlichsten wassertherapeutischen Maßnahmen. Stünde uns nur eine einzige Wasseranwendung zur Verfügung, würden wir das heiße Fußbad wählen. Hier steht, wie es geht.

Hinweis: Dieser Artikel möchte weder Krankheiten diagnostizieren noch spezifischen ärztlichen Rat geben. Er möchte nur informieren und ausbilden. Der Autor und die Herausgeber des Buches, aus dem dieser Artikel entnommen und leicht bearbeitet hier wieder gegeben wird, beabsichtigen, dass die Leser die hier gegebenen Information in Zusammenarbeit mit einem Arzt verwenden.

Alle männlichen Wortformen in diesem Artikel gelten für alle Geschlechter.

DAS HEISSE FUSSBAD

Das heiße Fußbad...

- ist vielseitig anwendbar,

- ist mit wenigen Ausnahmen (siehe unten!) immer anwendbar und

- ist auch unter schwierigen Umständen leicht verfügbar.

- Außerdem ist dafür nur eine preiswerte Ausrüstung erforderlich.

Bevor wir uns anschauen, wie es geht, hier die möglichen Wirkungen eines heißen Fußbades:

Wirkungen

1. Lindert Kopfschmerzen, Blutfülle (Hyperämie) der Augen, Ohrenschmerzen und Dysmenorrhoe (schmerzhafte Menstruation). Es ist nützlich bei Becken- und Prostataerkrankungen, Halsschmerzen, Gallensteinen, Nierenkoliken und vielen anderen Beschwerden, für die Schwitzen, Entspannung oder die Erwärmung der Füße hilfreich sind.
2. Wirkt einer vermehrten Blutfüllung innerer Organe entgegen
3. schweißtreibend
4. Vorbereitung für Kältebehandlungen
5. Entspannt und nimmt die Müdigkeit
6. Beugt Erkältungskrankheiten und Grippe vor bzw. verkürzt die Krankheitsdauer
7. Erwärmung einer unterkühlten Person
8. Lindert Bauchschmerzen
9. Ersetzt das heiße Halbbad bei schwangeren Frauen und anderen Personen, bei denen keine Überwärmungsbehandlungen oder heiße Ganzkörperanwendungen vorgenommen werden dürfen.

 

Für die Behandlung ist es wichtig, folgende Hinweise zu beachten.

Allgemeine Anweisungen

1. Der Patient kann auf unterschiedliche Weise auf das heiße Fußbad vorbereitet werden, eine Anwendung im Bett ist auch möglich. Dort kann das Fußbad auf ein Handtuch oder zum Schutz des Bettes auf eine Plastikfolie gestellt werden. Die Knie müssen dabei angewinkelt werden, damit die Füße in dem Behälter stehen können.
2. Der Patient kann auch vollständig bekleidet auf der Kante einer Badewanne sitzen, sofern er dort das Gleichgewicht halten kann. Ansonsten muss er dort festgehalten und gestützt werden. Minderjährige dürfen nur unter Aufsicht eines verantwortlichen Erwachsenen auf diese Weise das heiße Fußbad genießen. Bei dieser Variante wird eine kleinere Wanne in die Badewanne gestellt. Über den Wasserhahn kann leicht heißes Wasser nachgefüllt werden. Bei einem einfachen Fußbad zur Bekämpfung einer beginnenden Erkältung oder von Halsschmerzen, aber auch zum Aufwärmen einer frierenden Person, kann die Kleidung angelassen werden. Lediglich Schuhe und Strümpfe müssen ausgezogen werden. Die Körpertemperatur muß nicht sehr über den Normalwert angehoben werden.
3. Der Patient kann auch während des Fußbades in eine Decke eingehüllt auf einem Stuhl sitzen. Soll die Körpertemperatur beträchtlich erhöht und der Patient zum Schwitzen gebracht werden, sollte er sich entkleiden und in ein Laken sowie mehrere Decken einwickeln. Das Laken kann den Schweiß aufnehmen, die Decken halten die Körperwärme.

Benötigte Ausrüstung:

1. Fußwanne oder große Schüssel (im Notfall verwenden Sie einen Abfalleimer) so weit mit heißem Wasser (37,8–43,5° C) füllen, dass der Wasserspiegel etwa 10–20 cm über die Fußknöchel reicht.
2. Kanne mit sehr heißem Wasser
3. Laken oder Decken, je nach Klima und Zustand des Patienten
4. Ein oder zwei Frotteehandtücher
5. Waschlappen für die Kopfkompresse
6. Schüssel mit Eiswasser
7. Thermometer
8. Trockene Senfkörner (1 TL auf 4 I), Meerrettichpulver oder ein anderes Reizmittel, wenn erwünscht.

Heißes Fußbad


Durchführung der Anwendung, bei der der Patient auf einem Stuhl sitzt:

1. Legen Sie eine oder zwei Decken so über einen Stuhl, dass dieser vollkommen bedeckt ist. Auf die Decken wird ein Laken gelegt.
2. Zum Schutz legen Sie ein Frotteehandtuch auf den Fußboden, darauf stellen Sie die Schüssel mit dem heißen Wasser. Falls eine maximale Rötung der Haut erwünscht ist, z.B. bei Kopfschmerzen, geben Sie zusätzlich Senfkörner in das Wasser.
3. Lassen Sie den entkleideten Patienten Platz nehmen und seine Füße in die Schüssel stellen. Wickeln Sie ihn gut in das Laken und die Decken ein. Die Decken müssen gut um die Knie des/der Patienten gewickelt werden, um einen Luftzug zu vermeiden. Ein Handtuch wird um den Hals gelegt, damit die Decken nicht verrutschen und der Schweiß von Gesicht und Kopf aufgefangen wird.
4. Legen Sie eine kalte Kompresse auf die Stirn, diese wird alle 2–3 Minuten gewechselt.
5. Während der Behandlung wird regelmäßig heißes Wasser nachgegossen, um die Temperatur immer so heiß wie möglich zu halten.
6. Die Behandlung wird 20–30 Minuten oder, falls nötig, bis über eine Stunde fortgesetzt. Lassen Sie den Patienten Wasser trinken, sobald er anfängt zu schwitzen.
7. Zum Abschluss der Behandlung werden die Füße mit einer Hand hochgehalten und mit kaltem Wasser abgegossen. Achten Sie darauf, dass sowohl Fußrücken als auch Fußsohle übergossen werden.
8. Stellen Sie die Füße anschließend auf ein Handtuch. Dabei ist unbedingt wichtig, dass selbst ein wenige Sekunden dauernder Kontakt mit dem kalten Fußboden vermieden wird, da sonst die Wirkung des Kaltwassergusses vollkommen verändert werden kann.
9. Trocknen Sie die Füße sorgfältig ab, insbesondere zwischen den Zehen.
10. Der Patient soll sich nun für die 30–60minütige Reaktionszeit hinlegen.

Vorsichtsmaßnahmen

1. Wenn Sie heißes Wassers dazu gießen, stellen Sie die Füße des Patienten auf eine Seite der Wanne und halten Sie ihre Hand schützend dazwischen. Gießen Sie das heiße Wasser gegen die Wannenwand und verteilen Sie es.
2. Wenn der Patient schwitzt, trocknen Sie die Gliedmaßen sorgfältig ab. Insbesondere die Schenkel schwitzen leicht.
3. Vor einer Fußmassage oder während der Menstruation soll die Behandlung nicht mit einem Kaltguss beendet werden.

Wann das heiße Fußbad NICHT angewendet werden darf (Kontraindikationen)

1. Insulinabhängiger Diabetes
2. Thrombangitis obliterans (Buerger-Krankheit)
3. pAVK (arterielle Durchblutungsstörung der Arme oder Beine)
4. Gefühlsstörungen der Beine
5. Bewusstlosigkeit 1)

1) Dieser Artikel ist ein leicht bearbeiteter Teil aus dem Buch Bewährte Hausmittel neu entdecken aus dem Newstartcenter, das sie hier erhalten; also vgl. Dr. med. Agatha Thrash, Dr. med Calvin L. Thrash jun.: Bewährte Hausmittel neu entdecken. Schopfheim: hoffnung-weltweit-verlag, 2000, S. 107f


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